Donnerstag, 1. September 2016

Tag 1

Offiziell läuft mein Vertrag noch drei Tage. Davon unabhängig ist heute mein erster Tag des Experiments Familly- and Facility-Management.

„Schlaflose Tage“ wird es heißen und der Start ist vielversprechend.

Was habe ich heute, an diesem ersten der vielen kommenden Tage, so gemacht?

Als erstes quasi Kinder gehütet. Ganz passend ist Zwilling B gestern an einem Magen-Darm-Infekt erkrankt. Abgesehen von der Sorge um das Kind – und um die Gesundheit des anderen Zwillings – hat mich das vergleichsweise wenig gestört. Bleiben sie halt morgen zuhause. Komme ich halt nicht dazu, die Punkte der sich ständig erneuernden To-Do-Liste abzuhaken. Ich habe ja nicht nur diesen Montag. Ich habe ja auch noch den Dienstag. Und den Mittwoch. Und …

Ganz entspannt in die Woche starten. Ich könnte viel machen heute, wenn die Kinder es zulassen. Weniger als wenn sie im Kindergarten wären, aber egal. Muss ich ja nicht, ich kann es auch noch morgen machen. Ich kann mich auch ausruhen. Muss ich aber nicht, kann ich auch morgen noch machen. Faszinierend, allein die Option der mehr oder weniger freien Zeiteinteilung eröffnet ungeahnte Möglichkeiten. Und bietet eine ganz andere Motivationsgrundlage.

Also, was habe ich heute so gemacht.

In aller Ruhe gefrühstückt. Wäsche gesammelt, sortiert, eine Maschine angemacht. Aufgeräumt. Meine Homepage bearbeitet. Gehäkelt. Mit den Kindern Solo gespielt. Essen gekocht. Mittag gegessen. Mit den Kindern etwas ferngesehen, Homepage bearbeitet, mit den Kindern zum Bäcker gelaufen und ein Stück Kuchen gegessen. Kärcher S610 zusammengebaut, Hof und Straße gefegt, Ackerwinde aus dem Beet gezogen, Forsythie geschnitten, Fallobst aufgesammelt, Efeu gekürzt, mit den Kindern einen Zwergenzaun im Seitenbeet weiter gebaut, Wäsche in den Trockner gefüllt, Hornochse gespielt.

Eigentlich wollte ich noch Bügeln und eine zweite Maschine Wäsche waschen, hatte dann aber keine Lust mehr. Macht nichts, ich muss nicht bis zum nächsten arbeitsfreien Tag warten.

Bisher bedeutete „arbeitsfreier Tag“ ja nur, dass ich anstelle für den steuer- und sozialabgabepflichtigen Arbeitgeber an diesem Tag für die Familie tätig war. Zukünftig habe ich nur noch solche arbeitsfreien Tage, die angefüllt sein werden mit Arbeit, aber ebenso viele Optionen für Freizeitaktivitäten bieten. Und durch diese Varianz dem Druck des „Ich muss das heute fertigmachen, sonst komme ich diese Woche nicht mehr dazu“ die Luft rauslassen.

Auf die schlaflosen Tage.

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