Samstag, 31. Dezember 2016

Mein Mann hat gesagt, er geht mit den Kindern zum Sport. Dann habe ich meine Ruhe und kann Klarschiff machen.

Und jetzt? Eine Jahresabrechnung auf Befehl? Das wird so nichts.

Naja, wenn ich mich hier so umsehe, dann hat er vermutlich auch nicht gemeint, dass ich mein Seelenleben aufräumen soll, sondern eher die Wohnung. Weder für das Eine noch für das Andere reichen zwei Stunden. Dann geh' ich mal duschen. Ahoi.
Schöne Bescherung

Nun sind sie schon vorbei. Heiß ersehnt und lang gefürchtet, die Tage der Besinnlichkeit, der Völlerei und der Familienstreitereien.

Eine schriftliche Bilanz der schönen Bescherung passt nicht zwischen Weihnachten und Neujahr. Es sei nur so viel gesagt:
Wir besinnen uns auf den eigentlichen Anlass dieses Festes. Sobald es vorbei ist.
Und können zumindest für kurze Zeit wieder das schätzen, was uns sonst als so selbstverständlich erscheint - ein warmes Zuhause, ein Dach über dem Kopf, Gesundheit, den Supermarkt um die Ecke, guten WLAN-Empfang, ... hrm ... wir sind dankbar. In etwas so lange, bis die ersten guten Vorsätze für das Neue Jahr zerbröseln.

Samstag, 24. Dezember 2016

Suddenly it's Christmas - Extended version

Und wieder kommt es völlig überraschend, dass am 24.12. Heiligabend ist.

Es lebe die gute alte Postkarte. Leider muss die per Hand geschrieben werden. Jede Einzelne. Nix mit Copy/Paste. Und dann muss man die auch noch frankieren! Was kostet denn aktuell eine Postkarte? Ich habe keine Ahnung. Und wo gibt es überhaupt noch Briefkästen? Und an welche Adresse muss ich die verschicken? Kann ich die auch mit E-Mail-Adresse beschriften? Ich weiß ja maximal noch den Wohnort der Leute, aber eine analoge Anschrift? Fehlanzeige.

Jedes, wirklich jedes Jahr nehme ich mir vor, die Karten, Geschenke, Mitbringsel und kleinen Aufmerksamkeiten bereits im Sommer zu schreiben/kaufen/basteln.
Aber mal ganz ehrlich: Mich käst es schon an, dass es ab September Lebkuchen im Supermarkt zu kaufen gibt. Da setze ich mich doch nicht im August bei 30° im Schatten hin und nähe Weihnachtsengel!

Im Gegenzug sitze ich dann am 20.12. da und denke "Huch, sind ja nur noch vier Tage!"
Mittlerweile habe ich bedingt durch meine guten Absichten genug Bastelmaterial und Weihnachtsstoffe auf Lager, um damit ein kleines Ladengeschäft bestücken zu können, so denn ich das auch mal alles verarbeiten würde.
Aber kaum sitze ich da mit meinen guten Absichten, stelle ich fest, dass diese nicht nur in Bezug auf einen frühzeitigen Start der Bastelaktivitäten gescheitert sind, sondern auch in Bezug auf das Halten meines Wohlfühlgewichtes, welches sich im Laufe der immer kürzer werdenden Tage heimlich davongeschlichen hat. Und dann drängt sich folgender Gedanke in den Vordergrund: Es sind nur noch vier Tage bis Heilig Abend und ich habe NICHTS ANZUZIEHEN! Nichts, das passen würde, jedenfalls. Also muss ich mich jetzt ganz egoistisch der Aufstockung meiner Festgarderobe widmen.

Am Ende schaue ich dankbar in Spam-Ordner meines E-Mail-Postfachs, welcher voll ist mit Vorschlägen zu Last-Minute-Geschenken zum Selberausdrucken. Der gute Wille zählt, oder so ähnlich zumindest.

Nächstes Jahr, da werde ich sofort damit anfangen, meine ganzen Geschenkideen umzusetzen. Direkt im Januar am besten. Da kann ich den Elan der guten Vorsätze für das Neue Jahr nutzen und auf der Welle der Motivation reiten. Dann darf ich mich nur nicht selbst überholen, wenn ich im Rahmen derselben Motivation den Keller ausmiste und endlich mal diesen ganzen überflüssigen Weihnachtskram entsorge.

Frohe Feiertage!

Montag, 19. Dezember 2016

Neuer Rekord

13:15 Uhr, die Kinder kommen von der Schule nach Hause, das Essen steht auf dem Tisch, bisher bin ich gut gelaunt.

Dann:
Hände waschen!
Hinsetzen.
Hände waschen, habe ich gesagt!
Ja, abtrockenen gehört auch dazu.
Häng das Handtuch auf.
Richtig aufhängen.
Hinsetzen.
Essen.
Essen.
Setz dich gerade vor den Teller.
Iss jetzt.
Lass die Katze in Ruhe.
Leg das Schwert weg.
Iss endlich!
Benutz bitte die Gabel.
Leg das Armband weg!
Lass die Katze in Ruhe!!

Setz die VOR den Teller!!
Wenn du den Käse direkt aus der Tüte isst, kommt halt keiner mehr auf die Nudeln.
Essen, habe ich gesagt!!!
Trink mal was.
Mach das Glas nicht so voll!
DU SOLLST DIE KATZE IN RUHE LASSEN!!!

... to be continued ...

Von 0 auf 180 in zehn Minuten.

Sonntag, 18. Dezember 2016

Liebe ist ...

Die eine Hälfte der Nacht verbrachte ich mit einem Eimer auf dem Schoß auf der Toilette. In der anderen Hälfte, also während der kurzen Abschnitte, in denen der flotte Otto mich in Ruhe ließ, hielten mich abwechselnd Schüttelfrost und Schweißausbrüche vom Schlafen ab.

Mein morgendlicher Blick in den Spiegel: verquollene Tränensäcke, eingefallene Wangen, Ringe unter den Augen, platziert in einem leichenblassen Gesicht und umrandet von einer Komposition fettiger Haarsträhnen.

Zwilling A, der den Virus als erster hatte und auf die kinderübliche Art in einem Tag mit dem Thema durch war, kroch neben mir ins Bett und betrachtete mich sinnend.
Nach eingehender Musterung meiner derangierten Erscheinung kam er zu einem Schluss:
"Mama", erklang es leise, "du bist die schönste Mama der Welt."

Notiz an mich selbst: Makeup wird eventuell völlig überbewertet.

Dienstag, 13. Dezember 2016

Ich habe gestern das Auto in die Werkstatt gebracht, um die neuen Winterreifen aufziehen und am Auto anbringen zu lassen. Die alten Winterreifen sollten dementsprechend entsorgt werden.

253,10 Euro hat mich der Spaß gekostet.

108,00 davon für die Werkstatt.
Den Rest für den Latte Macchiato, das Croissant und die zwei Paar Schuhe, die ich in der Wartezeit gekauft habe.

Gut, dass man nur alle paar Jahre neue Reifen braucht.

Samstag, 10. Dezember 2016

Erziehungskonzepte

Die alltägliche Begrüßung mittags nach der Schule.
"Was gibt es heute zu Essen?"
Normalerweise mache ich mit den Kindern einen Wochenplan und dann werden auch ungeliebte Mahlzeiten akzeptiert. Mein Fehler, dass ich das diese Woche versäumt habe.

"Kartoffelauflauf."
Gequältes Stöhnen.

Bei Tisch wird jede Zutat aufs kritischste beäugt und jedes Fitzelchen, das entfernt nach Gemüse aussieht, abgepult. Sogar Kartoffeln sind blöd, womit bei einem Kartoffelauflauf nicht mehr viel Essbares übrig bleibt.

Irgendwann bin ich so genervt, dass ich vorschlage, am Wochenende die Rollen zu tauschen. Die Kinder sind für den geregelten Tagesablauf zuständig, Papa und ich fürs Spielen und Quengeln. Leider wird da etwas nicht so ganz verstanden.

"Au ja, dann gucken wir den ganzen Tag Fernsehen."
"Moment, ihr müsst Essen kochen."
"Wir essen Süßigkeiten, ihr bekommt nichts."
"Dann quengeln wir die ganze Zeit rum und stören euch beim fernsehen."
"Dann kleben wir euch den Mund zu und sperren euch ins Spielzimmer und schließen ab."

Irgendwie haben sie das Konzept "Erziehung" noch nicht verstanden ... oder am Ende vielleicht besser als wir ...

Dienstag, 6. Dezember 2016

Ich habe die Ursache des modrigen Geruchs im Keller entdeckt ... aber das will jetzt sicher niemand wissen ...

Montag, 5. Dezember 2016

Mein Mann hat mir erzählt, dass meine Motivation irgendwo in den Feldern zwischen Rheinfelden und Herten liegt.
Bin mal losgejoggt und suchen gegangen. Habe sie tatsächlich beim Tierheim gefunden und total glücklich eingesteckt.
Muss mir leider irgendwo auf dem Nachhauseweg wieder aus der Tasche gefallen sein.

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Was haben Kinder und Hunde gemeinsam?
  • Sie wollen eigentlich ihren Erziehungsberechtigten gefallen.
  • Sie können nicht gut lügen, wenn sie etwas angestellt haben.
  • Sie haben so gut wie keine Tischmanieren.
  • Die Babyjahre rauben den Erziehungsberechtigten den Schlaf.
  • Sie haben einen unbändigen Bewegungsdrang.
  • Sie haben meistens mehr Ausdauer als ihre Erziehungsberechtigten.
  • Sie können penetrant betteln.
  • Sie sind mit Leckereien zu bestechen.
  • Welpenblick.


Was haben Kinder und Katzen gemeinsam?
  • Sie machen nur das, was sie selbst wollen oder lassen es zumindest so aussehen.
  • Sie gehorchen eher nicht.
  • Sie ignorieren einen völlig.
  • Sie springen einem ständig vor die Füße.
  • Sie kuscheln total verliebt, nur um einem im nächsten Moment die Krallen ins Fleisch zu hauen. (Das gilt bei Kindern jetzt eher im übertragenen Sinn.)
  • Sie benutzen die Toilette, aber nicht die Spülung. (Das gilt bei Katzen jetzt eher im übertragenen Sinn.)
  • Sie sind pingelige Esser.
  • Sie haben einen anderen Tag- und Nachtrhythmus als ihre Erziehungsberechtigten.

Was haben sie alle gemeinsam?
Sie gehen uns manchmal kolossal auf die Nerven und bereiten uns schlaflose Nächte und graue Haare.
Trotzdem lieben wir sie abgöttisch.
Die Wäsche von draußen ist gefriergetrocknet.

Ist das jetzt ein Lyophilisat?