Samstag, 28. Januar 2017

Anglizismen - Gewinn oder Zumutung?

Eigentlich bin ich gegen den übermäßigen Gebrauch von Anglizismen. Ich sehe aber durchaus ein, dass sie sich mangels Alternativen manchmal nicht vermeiden lassen. Wobei der Anglizismen-Index lediglich 3% als "den deutschen Wortschatz ergänzend" aufführt, 18 % als differenzierend und stolze 79% als verdrängend

Oftmals klingt aber das deutsche Wort einfach sehr umständlich. Oder ist viel zu lang. Oder bringt nicht wirklich das zum Ausdruck, was man vermitteln möchte.

Ein Beispiel?
Teamwork = dynamisch, aufgeschlossen, inklusiv, erfolgversprechend
Gruppenarbeit = Stühlchenkreis bei der VHS-Erwachsenenbildung

Und weiter:
Möchte ich wirklich bei der Kosmetikerin eine Gesichtsschälung machen lassen? Für meine Geburtstagsfeier den Verpflegungsdienst buchen oder im Kino Puffmais bestellen?


Der spinatfutternde Seemann meiner Kinderheit hieße Glotzauge, der Fernseher hat kein LCD, sondern eine Flüssigkristallanzeige (kann man immerhin auch mit FKA abkürzen) und am Wochenende mache ich nach dem Einspur-Rollschuh laufen eine Temperatursenkung und ziehe dann meine Freiluftjacke über, damit ich mich nicht erkälte ...

Ich wette, sogar meine Eltern fänden das befremdlich.

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