Der Kuschelfaktor
Die morgendliche Routine, wenn der Wecker klingelt: Sich aus dem Bett quälen, Hygiene, was soll ich anziehen, Frühstück, Kinder wegbringen, ab zur Arbeit.
Während mein Mann seine Business-Uniform anzieht - Stoffhose und Hemd -, genieße ich die Qual der Wahl.
Wenig bekleidet vor einem Schrank voller "Nichts-anzuziehen" werde ich zum Opfer der ehrlichen Faszination meiner Kinder für die weibliche Anatomie.
Nicht wertend, sondern beschreibend! Das muss ich mir wie ein Mantra vorsagen, damit ich nicht wie eine beleidigte Leberwurst auf die Darstellung meiner nicht der Photoshop-Realität der Hochglanzmagazine entsprechende Attribute reagiere.
Grundsätzlich einmal ist auch mein Körper ein Opfer der Schwerkraft. Zudem trägt er sichtbare Zeichen des übermäßig schnellen Wachstums in der Pubertät ebenso wie die der Zwillings-Schwangerschaft und der vielen genussvollen Momente beim Italiener.
Alles in allem aber: normal proportioniert, weiblich und weich.
Gemäß den Kindern: schön schwabbelig.
Zwei Adjektive, die in meinem Sprachschatz nicht zusammen gehören, die den Kindern aber freundlich naiv über die Lippen kommen.
Es ist keine Kritik, sage ich mir. Schließlich genießen sie es, sich auf meinem Schoß an mich zu kuscheln oder im Morgengrauen unter meine Decke zu kriechen und noch einmal wohlig seufzend in Morpheus Arme zu sinken - angeschmiegt an die schwabbelige Mama. Und so ist es von der Natur gedacht.
Wer kuschelt schon gerne mit einem Brett?
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