Mittwoch, 30. November 2016

Habe mich selbst dabei erwischt, wie ich die letzten Schlucke Wein direkt aus der Flasche trinke ...

In meinem Zykluskalender steht, dass ich bald meine Tage bekomme. Ist also hoffentlich nur eine Phase.

Erklärt aber auch, warum ich Milka Tender mit NicNacs esse.

Montag, 28. November 2016

Motivation und Energie sind weiblich ...

Hey, heute ist wieder einer der verdammten Tage
Die ich kaum ertrage, und mich ständig selber frage
Warum mich all diese Gefühle plagen, die ich nicht kannte
Oder nur vom Hörensagen, denn bisher rannte
Ich durch meine Welt und war der König
Doch alles, was mir gefällt, ist mir jetzt zu wenig
Alles was mich kickte, von dem ich nie genug kriegte
Lass ich lieber sein, denn ich fühl' mich allein

[..]
(Auszug aus "Sie ist weg" von Die Fantastischen Vier)

Sie sind weg ...

Dienstag, 22. November 2016

Es kann nur noch besser werden ...

Zwilling A ruft morgens um 5:20 Uhr. Da der Göttergatte sich gerade lautstark die Nase schneuzt, wird das Rufen erst mit einiger Verzögerung wahrgenommen.

Zwilling A kann nicht einschlafen, laut eigener Aussage die ganze Zeit schon nicht. Der objektive Wahrheitsgehalt dieser Einschätzung sei mal dahingestellt.

"Dann komm halt zu uns", ist der schlaftrunkene Einwand, für die eine Stunde bis zum Wecker sollte das kein Problem sein.
Irrtum. Ich schlafe zwar wieder ein, erwache aber mit schmerzendem Gesicht, weil ich mir vor lauter Anspannung drei Finger ins Gesicht gekrallt habe. Im Spiegel lachen mir dann neben der üblichen Morgenzerknautschtheit drei halbmondförmige Fissuren entgegen.

Der morgendliche Wahnsinn nimmt seinen Lauf, erstaunlicherweise sind die Zwillinge putzmunter und gut gelaunt, weswegen die Lautstärke heute nicht von mir (nun macht euch fertig, Zähne putzen, ihr müsste noch eure Schulranzen holen, Zähne putzen habe ich gesagt, Jacke nicht vergessen, ...), sondern von den aufgekratzten Kindern kommt.

Nachdem die Brote geschmiert, die Flaschen befüllt, die Turnbeutel gepackt und die Katze aus dem Haus gejagt ist, sind die Kinder bereit. Der Papa auch, plötzlich wollen sie unbedingt zeitgleich aus dem Haus. Leider hat Turnbeutel A sich von seinen Bändeln verabschiedet und ich bin noch mit Einfädeln beschäftigt. Gerade noch kann ich vermeiden, dass Zwilling A einfach davonrennt.

Jetzt habe ich den Knebelverschluss samt meinem Zeigefinger am Beutel festgeklebt, ist schon ein klasse Zeug, dieser Sekundenkleber. Nach einem minichirurgischen Eingriff kann ich es mit den Kindern wie zuvor mit der Katze machen. "Raus mit euch."

Puh, endlich Ruhe. Schnell den Tisch abräumen und einen zweiten Kaffee rauslassen. Ein knisterndes Tröpfeln macht mich auf zweierlei aufmerksam:
Ich habe die Äpfel noch nicht aus der Tüte geholt und
ich habe keine Tasse unter den Kaffeeauslass gestellt, weswegen der Energietrunk jetzt durch die Regalsprossen in die im Fach darunter befindliche Obstschale tropft.
Glücklicherweise steht die Kaffeemaschine auf einem Stoffdeckchen, welches den Großteil der braunen Brühe aufgefangen hat und jetzt durch eine fast perfekte Crema verziert wird.

Also schnell die Sauerei beseitigt und neuen Kaffee - dieses Mal mit Tasse - rausgelassen. In der Zwischenzeit kann ich die vier Kilo Mehl vom letzten Einkauf in den Keller räumen.
Leider reicht mein Arm trotz seiner Länge nicht für alle vier Packungen und die oberste verabschiedet sich prompt an der ersten Stufe und macht sich alleine auf den Weg ins Untergeschoss, nicht ohne ihren Inhalt fein zerstäubt auf Boden und Wänden zu verteilen ...

So, das war's, mein Pensum ist für heute gedeckt. Ich lege mich jetzt wieder ins Bett und ziehe mir die Decke über den Kopf. Alle elektronischen Geräte - zumindest die, die Schaden anrichten können, wie z.B. der Herd - bleiben besser aus.
Gibt es halt den Kuchen von gestern zum Mittagessen, die Kinder haben bestimmt nichts dagegen.

Montag, 21. November 2016

Wer kennt sie nicht, diese kleinen Backhelfer in Form von Vanille-, Bittermandel- oder Zitronenaroma, die den Kuchen, das Gebäck oder die Sauce verfeinern?

Ich habe heute einen neuen Verwendungszweck entdeckt: das Rumaroma einmal kräftig auf die Küchenfliesen gepfeffert und schon riecht es himmlisch nach Alkoholikerhaushalt.

"Ein Röhrchen reicht für 500 g Mehl" steht auf der Packung. Ich weiß jetzt, ein Röhrchen reicht für eine Socke. Ordentlich getränkt verlängert sich deren Tragedauer um mindestens einen Tag.
Und obwohl so eine Ampulle nur 2 ml Volumen hat, kann sich die Splitterverteilung in der Küche durchaus mit der der großen Geschwister, sprich Trinkgläser messen.

Das Schöne daran: einmal mit dem Staubsauger durch die Küche und schon hat man eine Art Duftlampe. Anstatt nach Staub und verdrecktem Filter verströmt unser Reinigungsgerät nun den heimeligen Duft der Vorweihnachtszeit.

Donnerstag, 17. November 2016

Objective Setting 2016

Meine diesjährige Zielsetzung, zu Beurteilen im End-Year-Feedback Mitte Dezember:

Performance Objectives
Jede Woche lecker kochen (Tage/Woche)
(> 1 = exceeded, 1 = fully met, <1 = not met)

Nichts Grünes auf dem Teller (Tage/Woche)
(> 0 = not met, = 0 = fully met, exceeded not possible)

Ausreichend Verabredungen mit gleichaltrigen Kindern organisieren (Tage/Woche)
(> 2 = exceeded, 1 = fully met, <1 = not met)

"Was unternehmen" (Tage/Woche)
(> 2 = exceeded, 1 = fully met, <1 = not met)

Bügelwäschenstapel klein halten (Hemden ungebügelt max.)
>5 = not met, <5 = fully met, <1 = exceeded)

Values & Behavoiurs
  • wenig schimpfen
  • mindestens drei Mal pro Woche fernsehen lassen
  • Quatsch machen
  • immer Ja sagen
Die Metamorphose der Rechtschreibung

Das Konzept Schreiben nach Hören wird aktuell wieder scharf diskutiert. Ich selbst stand dem ganzen auch sehr skeptisch gegenüber. Durch meine Leidenschaft für das Lesen habe ich aber auch nie ernsthafte Probleme mit der Rechtschreibung gehabt.

Nun merke ich, wie hoch motiviert die Kinder sind, wenn sie eigenständig einen Satz schreiben, den wir Erwachsenen dann bereits verstehen können. Zugegebenermaßen nur, wenn wir ihn laut lesen und die Bedeutung des Wortes über das Ohr in Gehirn dringt, aber gut ...

Und erste Fortschritte werden gemacht. Aus dem Versuch, den Kindern dialektspezifische Abweichungen zwischen Hören und Schreiben zu erklären - und hier speziell das ruhrgebietsspezifische A = R, wie z.B. in Wuast, Duast, Beag -, verwandelte sich das "Gutn moagn" immerhin schon ein "Guten moargen".

es bschtet also duachaus hofnug

Freitag, 11. November 2016

Heutige Empfehlung des Küchenchefs: Lasagnesuppe

Zutaten:
Lasagne vom Vortag (oder Vor-Vortag)
Gemüsebrühe je nach Menge Lasagne

Benötige Küchenutensilien:
Pürierstab, besser Standmixer

Zubereitung:
Erwärmte Lasagne vom Vortag (oder Vor-Vortag) und heiße Gemüsebrühe (Vorsicht: falls das Behältnis des Standmixers aus Glas ist, dieses mit heißem Wasser vorwärmen) zusammengießen und fein pürieren.

Guten Appetit!

P.S.: Klingt ekelig? Ist es auch. Aber: den Kindern bleibt die mühsame Arbeit erspart, alle Tomaten- und Karottenstücke auszusortieren und ich habe die Möglichkeit, ohne Rücksicht auf den empfindlichen Kindergaumen individuell nachzuwürzen, was zugegebenermaßen bei Suppe besser funktioniert als bei durch mehrere Nudelschichten separierter Hackfleischmasse.

Mittwoch, 9. November 2016

Irgendwo in einem älteren Post hatte ich es bereits mal erwähnt:
Eins der Dinge, die ich generell vermeiden möchte, ist, mit den Kindern einkaufen zu gehen.

Mittlerweile bin ich etwas entspannter, denke ich, und will mit den beiden zusammen die Zutaten für die Muffins kaufen, die ich für ihre Klassenkameraden aufgrund des zurückliegenden Geburtstags zu backen gedenke. Bestimmt kommen sie da gerne mit.

Das waren gleich zwei Fehlannahmen hintereinander.
1.) Ich bin NICHT entspannter.
2.) Die Kinder können über alles jammern.

Zwilling A will auf keinen Fall mit einkaufen und wenn, dann nur mit dem Auto. (Der Supermarkt ist fünf Gehminuten entfernt, es dauert fast länger, das Auto aus der Garage zu holen, als zu laufen.) Derweil er sich quengelnd auf dem Boden wälzt, hat Zwilling B sich bereits angezogen und steht wartend an der Tür. Nicht einmal die Aussicht auf eine Fahrt mit den nagelneuen Tretrollern kann ihn dazu bewegen, sich aufzuraffen. Alleine zuhause bleiben will er aber auch nicht.
Mit der bisher erfolgversprechendsten Taktik der schlichten Ignoranz bringe ich ihn endlich dazu, sich ebenfalls anzuziehen.
Zwilling B will aber nun aufgrund einiger vorangegangener Stürze mit dem nagelneuen Tretroller auf nassem Asphalt lieber mit dem Fahrrad fahren. Und wenn Zwilling B das will, macht Zwilling A das auch.
Mittlerweile nass geschwitzt, weil bereits auf 1° C Außentemperatur gekleidet, muss ich noch die Katze aus dem Haus scheuchen, bevor wir dann endlich loskönnen.

Irrtum, können wir nicht.

Der Sattel des Kindes war nicht festgeschraubt und hatte sie auf das Einstellmaß für 1,08 Körpergröße zurückbegeben. Also krame ich erst noch Inbus- und Schraubschlüssel hervor und stelle das Fahrrad wieder richtig ein.
Endlich los jetzt.

Diverse Bürgersteigblockaden in Form von Kabelschachtbauarbeiten lassen die kurze Strecke bereits zu einer Herausforderung werden.
Die nächste folgt am Fahrradstellplatz des Supermarktes. Drei Fahrräder, zwei Kinder und nur ein Schloss.
"Ich will zumachen!"
"Nein, ich!"
"Nein, ich!"
"Nein, ich!" ... und so weiter.
Ich schließe die Fahrräder in der Zwischenzeit selbst ab.
"Menno Mama, das ist gemein. Das wollte ich machen."
"Nein, ich!"
"Nein, ich!"
Mein Nervenkostüm ist definitiv noch nicht vollständig regeneriert, es brodelt schon wieder.

Kaum betreten wir den Supermarkt, erfolgt die obligatorische Frage: "Dürfen wir ein Heft?"
Die Standardantwort: "Nein."
"Menno, Mama, das ist gemein. Wieso dürfen wir bei dir nie ein Heft."
In diesem Fall nicht, weil sie gerade Geburtstag hatten und ich zudem vor zwei Wochen in stundenlanger Kleinarbeit sämtliche Fitzelteilchen aus Überraschungseiern, HappyMeal-Tüten und Comicheften entsorgt hatte.
Trotz gemurmelten Protestes begeben sich die Kinder zur Zeitschriftenecke. Dann kann ich in Ruhe einkaufen, denke ich. Wieder geirrt. Zwilling B kommt zurück gerannt.
"Was wollen wir nochmal einkaufen?"
"Zutaten für eure Muffins."
"Ah, stimmt. Welche?"
"Die Maus-Muffins, die wir auch am Wochenende hatten."
"Oah, die mag ich nicht, die sind blöd."
...
Dann eben nicht, nehme ich halt die normale Backmischung mit den weißen Förmchen, ist sowieso 1 Euro günstiger. Und aus Trotz nehme ich noch zusätzlich die Standardmuffins, anstatt nur Schoko.

"Mama, komm mal, ich muss dir was zeigen."
Ich kann mir schon denken, was das ist, folge Zwilling A trotzdem. Natürlich, ein Comic-Heft, dieses Mal mit Handschellen und Polizeiausweis. (Die Trillerpfeife und das Fußball-Strafkarten-Set aus dem letzten Heft sorgen regelmäßig für Geschrei und Tränen am Esstisch.)
"Können wir das haben?"
"Nein, nein, und nochmals nein."
"Menno, warum nicht?"
"Weil ..."
Irgendwie steckt die Platte fest.
Die Kinder quengeln sich mit mir bis zur Kasse. Ich lege ihnen hörbar genervt dar, dass sie sich zukünftig gefälligst ihr eigenes Geld mitnehmen sollen und sich dann so viele Hefte kaufen können, wie sie wollen. Daraufhin fordert Zwilling A, dass ich ihnen das Heft ja vorstrecken könne. Ich erinnere ihn daran, dass er mir noch Geld für den Gummiball schuldet, woraufhin er kontert, dass er eben nicht wisse, wo sein "Poponee" sei.
"Tja, dann such erstmal und lerne, auf deine Sachen aufzupassen."
O Gott, ich klinge wie meine Mutter früher.

Am Backstand will ich noch zwei Teilchen kaufen, die Kinder suchen sich etwas aus, "Hauptsache groß" ist das Auswahlkriterium. Glücklicherweise lassen sie sich davon überzeugen, dass Aprikosenstrudel und Kirschtasche nicht die bevorzugten Süßigkeiten darstellen und wählen Schokogipfel und Nussschnecke.

An den Fahrrädern herrscht dasselbe Problem wie bei der Ankunft, es sind immer noch weniger Schlösser als Kinder ...

Endlich zuhause. Während die beiden den Küchentisch und Fußboden innerhalb von Sekunden wieder in ein Katzenparadies verwandeln, bereite ich die Zutaten für die Muffins vor. Unmittelbar nach Aufbau der Küchenmaschine entbrennt der Streit darum, wer das Öl und wer das Wasser einschütten, wer die Eier aufschlagen und wer den Quirl anstellen darf. Bevor überhaupt eine homogene Masse entstanden ist, wollen sie schon naschen.
Es gilt noch, die Papierförmchen auf den Muffinblechen zu verteilen, ich habe extra noch ein zweites gekauft.
Das haben wir jetzt davon, dass die beiden in unterschiedlichen Klassen sind. Anstatt 24 muss ich nun 48 Küchlein backen. Zwilling B teilt mir dann auch noch naseweis mit, dass die beiden Formen aber nicht ausreichen für die benötigte Anzahl an Süßgebäck.

Die erste Ladung ist im Ofen, schnell lasse ich die Teigreste aus der Schüssel mit heißem Wasser im Abfluss verschwinden, bevor die Zwillinge fragen können. Noch mehr Zucker brauchen die heute echt nicht.
Die zweite Ladung wird mit denselben Diskussionen zubereitet wie die erste. Nun habe ich auch noch den Fehler gemacht, die benötigten Dekostreusel aus einer Tüte zu entnehmen, anstatt zu gleichen Teilen aus zwei Tüten, so dass jetzt das eine Kind viel weniger Schokostückchen in den Teig schütten kann als das andere ...

Als endlich die zweite Ladung im Ofen ist und die erste auf Abkühlgittern verteilt, denke ich aufatmend, jetzt ist es geschafft ... heute ist mein Tag der Irrtümer.
Am Ende ist es auch noch unfair, dass Zwilling B mehr Muffins bekommt als Zwilling A. Die Erklärung, dass in der einen Klasse ja nun auch nur 18 Kinder seien, während es in der anderen 24 sind, fruchtet nicht. Vermutlich wäre Zwilling A auch zufrieden gewesen, wenn ich seine Muffins ebenfalls auf zwei Gefäße verteilt hätte. Irgendwie habe ich das in all den Jahren mit Zwillingen immer noch nicht gelernt. Und gebe mich natürlich auch der Illusion hin, dass eine ausführliche Erklärung als Deeskalationsmittel genügt.

Dabei müsste ich das mittlerweile nun wirklich besser wissen ...

Montag, 7. November 2016


Kann mal jemand dem Kater das Prinzip von "Spring mir nicht ständig vor den Füßen rum" erklären?

... und den Kindern am besten gleich mit.