Beginn der neuen Zeitrechnung - Einschulungswoche und folgende
Wo isse denn nun geblieben, die Zeit? Wech isse!
Nun ist bereits ein Monat vergangen seit Beginn der neuen Zeitrechnung. Und wer hätte das gedacht, ich weiß nicht mehr, wo mir der Kopf steht.
Einschulung:
Uaaaah, lasst mich doch alle in Ruhe!
Das Haus ist voll mit Besuch, die Kinder sind total aufgeregt, ich noch mehr und alle wollen was von mir. Obendrauf noch der überorganisierte Ehemann, der den Tagesablauf am liebsten minutengenau durchplanen würde, während ich ja eher nach dem Motto "Komme ich heut' nicht, komme ich morgen auch nicht" vorgehe.
Fünfmal den Schulranzen (mal zwei) durchgeschaut, dass auch jaaa das Mäppchen drin ist, allen Verwandten einzeln bestätigt, dass am ersten Tag nichts anderes mit in die Schule soll, den Zeitplan mündlich und schriftlich mitgeteilt, die Schultüten mehrfach auf- und wieder zugebunden und zwischendrin festgestellt, dass die versprochene 48h-Frische meines Deos mit Sicherheit nicht an gestressten Einschulungsmüttern verifiziert wurde.
Mich von meinem Kind überreden lassen, das bunte Kleid anzuziehen, in dem ich zwar aussehe wie eine Tonne, das aber eben so schön bunt ist, dafür als Gegenleistung verlangt, dass das Kind nicht in Jogginghose zur Einschulung geht.
Auf dem fünfminütigen Schulweg zigmal erklärt, dass sowohl Schultüte als auch Schulranzen vom Schulkind zu tragen seien - und zwar den Großeltern.
An meine eigene Einschulung kann ich mich null erinnern. Ich weiß wirklich gar nichts mehr. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass bei uns damals nicht so ein Aufwand betrieben wurde. Die ganze Schule stand parat:
Willkommensrede von der Rektorin,
Willkommenslied von den Dritt- und Viertklässlern (da ist mir eingefallen, dass mein Mascara nicht wasserfest ist),
Willkommenstheaterstück von den Zweitklässlern.
Dann die "Übergabe" der Schulanfänger an ihren jeweiligen Schulpaten und wechwarnse.
Dann Warten und Kaffee und Kuchen für die Eltern.
Diese Zeit der ersten Schulstunde meiner Kinder habe ich hauptsächlich damit verbracht, wechselweise meine Eltern und meine Schwiegermutter zu suchen. Dem Opa war es drinnen zu warm, der Oma zu laut, der anderen zu kalt, Opa sucht Regen-Schirm, Oma sucht Opa, andere Oma sucht Toilette, erste Oma sucht zweite Oma, zweite Oma sucht Jacke, Opa sucht Omas - und als Anlaufstelle immer ich, die man mit dem auffälligen bunten Tonnenkleid halt immer sofort gesehen hat. Wenn ich an dem Tag für jedes Mal "Wo ist denn ..." einen Euro erhalten hätte, hätten wir unser Abendessen beim Griechen davon locker zahlen können. Oder vielleicht sogar den Zahnarzt, zu dem wir zwischendurch noch mussten, um Henri einen Milchzahn ziehen zu lassen, weil dieser sein Platzrecht gegen den großen Bruder etwas zu vehement verteidigt hat.
Irgendwann hatte dann auch dieser Tag ein Ende. Vollgefressen, gestresst und irgendwie traurig. So wollte ich dieses Ereignis eigentlich nicht in Erinnerung behalten.
Nun, einen Monat später, ist alles gefiltert und geklärt und jetzt kann ich sagen "War trotzdem irgendwie schön. Passt schon."
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