Tag 1
Offiziell läuft mein Vertrag noch drei Tage. Davon unabhängig ist heute mein erster Tag
des Experiments Familly- and Facility-Management.
„Schlaflose
Tage“ wird es heißen und der Start ist vielversprechend.
Was habe ich heute, an diesem ersten der vielen kommenden Tage, so gemacht?
Als erstes quasi Kinder gehütet. Ganz passend ist Zwilling B gestern an einem
Magen-Darm-Infekt erkrankt. Abgesehen von der Sorge um das Kind – und um die
Gesundheit des anderen Zwillings – hat mich das vergleichsweise wenig gestört.
Bleiben sie halt morgen zuhause. Komme ich halt nicht dazu, die Punkte der sich
ständig erneuernden To-Do-Liste abzuhaken. Ich habe ja nicht nur diesen Montag.
Ich habe ja auch noch den Dienstag. Und den Mittwoch. Und …
Ganz
entspannt in die Woche starten. Ich könnte viel machen heute, wenn die Kinder
es zulassen. Weniger als wenn sie im Kindergarten wären, aber egal. Muss ich ja
nicht, ich kann es auch noch morgen machen. Ich kann mich auch ausruhen. Muss
ich aber nicht, kann ich auch morgen noch machen. Faszinierend, allein die
Option der mehr oder weniger freien Zeiteinteilung eröffnet ungeahnte
Möglichkeiten. Und bietet eine ganz andere Motivationsgrundlage.
Also, was
habe ich heute so gemacht.
In aller
Ruhe gefrühstückt. Wäsche gesammelt, sortiert, eine Maschine angemacht.
Aufgeräumt. Meine Homepage bearbeitet. Gehäkelt. Mit den Kindern Solo gespielt.
Essen gekocht. Mittag gegessen. Mit den Kindern etwas ferngesehen, Homepage
bearbeitet, mit den Kindern zum Bäcker gelaufen und ein Stück Kuchen gegessen. Kärcher
S610 zusammengebaut, Hof und Straße gefegt, Ackerwinde aus dem Beet gezogen,
Forsythie geschnitten, Fallobst aufgesammelt, Efeu gekürzt, mit den Kindern
einen Zwergenzaun im Seitenbeet weiter gebaut, Wäsche in den Trockner gefüllt,
Hornochse gespielt.
Eigentlich
wollte ich noch Bügeln und eine zweite Maschine Wäsche waschen, hatte dann aber
keine Lust mehr. Macht nichts, ich muss nicht bis zum nächsten arbeitsfreien
Tag warten.
Bisher
bedeutete „arbeitsfreier Tag“ ja nur, dass ich anstelle für den steuer- und
sozialabgabepflichtigen Arbeitgeber an diesem Tag für die Familie tätig war. Zukünftig
habe ich nur noch solche arbeitsfreien Tage, die angefüllt sein werden mit
Arbeit, aber ebenso viele Optionen für Freizeitaktivitäten bieten. Und durch
diese Varianz dem Druck des „Ich muss das heute fertigmachen, sonst komme ich
diese Woche nicht mehr dazu“ die Luft rauslassen.
Auf die
schlaflosen Tage.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen