Seit Monaten hat es mich beschäftigt, alle Für und Wider habe ich durchgekaut, Nächte über diesen Gedanken verbracht und die Idee wieder verworfen.
Das Hauptargument dafür: das gibt es nicht, es sind etliche, die für mich das gleiche Gewicht haben:
- Mehr Zeit für mich
- Mehr Zeit für die Familie
- Mehr Zeit, um den Alltag mit all seinen Verpflichtungen zu bewältigen
- Mehr Geduld, um den Alltag mit all seinen Verpflichtungen zu bewältigen
- Gesundheit
Das Hauptargument dagegen: das gibt es.
Ursprünglich waren es mal viele Faktoren: Kollegen, Arbeitsklima, Reputation, die Tätigkeit selbst. Aber zu diesem Zeitpunkt habe ich mich mit der Frage einer Kündigung noch nicht beschäftigt, da waren die oben aufgeführten Punkte noch nicht kritisch.
Zeiten ändern sich und wir ändern uns mit ihnen ... irgendwann hatte kaum einer der Faktoren noch genügend Gewicht als Argument, am Schluss blieb nur noch eines:
- Geld
Ein viel herangezogenes Zitat lautet:
Geld ist nicht alles, aber es beruhigt ungemein.
Das stimmt und hatte lange Zeit Gültigkeit für mich.
Aber ein weiteres Zitat lautet:
In der ersten Hälfte unseres Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu erwerben, in der zweiten Hälfte opfern wir unser Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen. Und während dieser Zeit gehen Gesundheit und Leben von dannen. (Voltaire)
Und das war letztlich der ausschlaggebende Faktor.
Welch eine Aufregung. Und das nicht nur bei mir. So eine weitreichende Entscheidung muss natürlich mit dem Lebensgefährten abgesprochen werden, der dadurch zum Alleinunterhalter - nee, -verdiener wird.
Dann die Unsicherheit, wie man den alltäglichen Alltag wohl meistern wird. Ein Gemisch aus Vorfreude und Angst. Welche Erwartungen habe ich? Welche hat mein Mann? Werde ich die Arbeit vermissen, diese andere Art der Verantwortung? Welche Gesprächsthemen hat man, um auch für Kinderlose und Berufstätige interessant zu bleiben? Wird die Verantwortung meine bessere Hälfte sehr belasten?
Und die Frage aller Fragen: WER um Himmels Willen FINANZIERT zukünftig meinen SCHUHTICK?
Wie der Kölner jetzt sagen würde: Et kütt wie et kütt. (Es kommt wie es kommt.) Letztlich werde ich es sehen.
Aber all das Adrenalin und der Achselschweiß, bis die Kündigung endlich ausgesprochen und in Schriftform offiziell gemacht wurde, hat sich zumindest bisher gelohnt: Neben all den oben aufgeführten Zweifeln hat schon eine gewisse Art der Tiefenentspanntheit eingesetzt.
Das kann ja nur noch besser werden ;o)
N.B: Entgegen des im Blog angezeigten Datums wurde dieser Post bereits im Mai erstellt.
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