Da ist es wieder, dieses unmittelbare, starke Bedürfnis nach "Auskotzen". Es gibt viele Scheidepunkte im Leben, an denen wir uns rückwirkend fragen, ob wir uns richtig entschieden haben. Ob wir etwas anders gemacht hätten. Ob dann alles besser wäre.
Das ist freilich eine Frage, die sich nicht mit Sicherheit beantworten lässt, aber da es in der Natur des Menschen liegt, das Gras auf der anderen Seite als grüner zu empfinden, lautet die Antwort vermutlich Nein, es wäre nicht besser. Mit Sicherheit wäre es einfach nur anders.
Ich lese gerade "Der Wüstenplanet" in neuer Übersetzung. Paul Atreides versucht mit aller Macht, die vielfältigen Stränge seiner möglichen Zukünfte dahingehend zu verändern, dass er einen heiligen Krieg vermeiden kann. Und doch scheint jede seiner Handlungen unaufhaltsam in diese Richtung zu führen...
Vielleicht wäre es also auch nicht einfach nur anders. Vielleicht wäre es auf eine andere Art trotzdem genauso, wie es jetzt ist. Und bei genauerem Hinsehen ist das auch gar nicht so schlimm. Es ist nur das Hadern mit dem Moment, der gerade unangenehm ist und der als Folge und Summe vieler solcher Momente so schwer wiegt. Es gibt Schlimmeres...
Zehn Minuten sind noch nicht rum, aber da sammeln sich wieder die üblichen Schreibfluss-unterbrechenden Faktoren, allen voran der demente Kater, der scheinbar genauso wenig weiß, was er will, wie ich. Also ich weiß auch nicht, was er will. Genaugenommen weiß ich aber auch nicht, was ich will. Jedenfalls nicht Einkaufen fahren. Das muss ich aber jetzt.
Bis denne.