Ja, 8-jährige Jungs wollen cool sein.
Ja, 8-jährige Jungs können wild sein.
Ja, 8-jährige Jungs verwenden mit Vorliebe Kraftausdrücke.
Ja, 8-jährige Jungs sind laut.
Ja.
Und trotzdem sind es noch Kinder.
Kinder, die weinend zu Mama kommen, wenn sie sich weh tun.
Kinder, die mit ihrem Teddy kuscheln.
Kinder, für die andere Kinder auch Kinder sind, egal ob drei oder zehn Jahre alt.
Kinder, für die die Erwachsenen immer noch übermächtig erscheinen und denen nicht alle Reaktionen nachvollziehbar sind.
Haben all diese Erwachsenen vergessen, dass sie selbst mal Kinder waren?
Dass jeder Stock mit nach Hause musste, je größer, desto besser?
Dass ein Bach interessanter war als Hausaufgaben?
Und dass es eigentlich keinen Tag gab, an dem ein Knie oder Ellbogen ohne Macke blieb?
Diese Erwachsenen, die früher ohne Aufsicht, ohne Handy und ohne Helm herumstreunten, bis es es dunkel wurde und heute nicht in der Lage sind, ihr eigenes Kind selbständig die Welt entdecken zu lassen?
Die nicht in der Lage sind zu unterscheiden zwischen wildem Spiel und gezielter Aggression?
Die erwarten, dass alle Eltern genauso denken wie sie?
Alles ist zu gefährlich heute. Büsche, Bäume, Treppen, alles muss gesichert, gepolstert und abgerundet werden.
Sperrt eure Kinder in Gummizellen.
Da können sie sich nicht verletzen.
Da werden sie nicht von anderen verletzt.
Da werden sie sowieso landen, wenn sie keinen Freiraum bekommen.
Und dann können meine Kinder endlich in Ruhe aufwachsen und spielen, wie ich früher gespielt habe: gelenkt, aber nicht dauerkontrolliert, mit Kräfte messen und auch mal den Kürzeren ziehen, mit aufgeschlagenen Knien und heißer Milch zum Trost.
Oft dreckig, abends meistens müde, trotzdem und vor allem glücklich.
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