Montag, 29. November 2021

Lange war es still hier, denn das Inspirierende der "Freiheit", die die Kündigung mit sich brachte, erlahmte und die älter werdenden Kinder bringen auch nicht mehr so viele Schoten. Zudem fehlen die langen Autofahrten, die oft Anlass und Auslöser für neue Texte waren.

Tatsächlich sind die Tage oft nicht so schlaflos wie die Nächte, die Themen ändern sich und Zeit zum Nachdenken hat man in der Dunkelheit.

Mit und nach unserem Umzug gab es viel zu tun, die Nerven lagen oft blank, vielfältige Umstellungen beschäftigten uns. Dass das Umfeld nur zum Teil neu war, hat die Vorgänge zwar erleichtert, aber nicht alle Probleme aus der Welt geschafft.

Nun kehrt Ruhe ein, zumindest teilweise. Das zweite Pandemie-Jahr ist in vollem Gange und bremst uns aus. Anstatt eines Djembe-Kurses habe ich nun endlich das langersehte Schreibstudium begonnen. Seit vielen Jahren schlummerte der Wunsch in mir, die Schreiberei auf eine professionellere Basis zu stellen und mir das Rüstzeug anzueignen. Viele angefangene Kurzgeschichten und Romane liegen in digitaler und analoger Form herum, doch nie gelang es mir bisher, etwas davon zu Ende zu führen. Nicht etwas eine Schreibblockade ist das Problem, sondern der Alltag. Das Unterbrochen-werden durch Hausklingel, Kinder, Haustiere. Dann das Zurück-finden in bereits Geschriebenes. Lesen, lesen, korrigieren, lesen ... zack, Energie weg. Auch damit kann man umgehen, das ist eines der Dinge, die man im Studium lernt. Und dass die erste Textversion nicht perfekt sein muss.

"Den Schreibmuskel trainieren" ist eine Aufgabe, der jeder (angehende) Autor nachkommen soll. Jeden Tag zehn Minuten einfach drauf los. Ich führe kein Tagebuch, aber den ein oder anderen Block mit Gedanken zum Alltag in handschriftlicher Form gibt es neben diesem Blog tatsächlich. Manchmal, wenn der Alltag zu schwer und die trüben Gedanken zu dominant sind, hilft das Schreiben. Kein Ersatz für einen Gesprächspartner, aber zumnindest eine Prothese.

Und da dieser Blog nun sowieso existiert, kann ich ihn ebenso als Schreibmuskel-Trainingsmaschine verwenden. Diese Texte werden keine Revision meinerseits erhalten, denn es geht um die Unbefangenheit beim Schreiben. Man möge mir also Stilblüten, Tippfehler oder grammatikalische Unvollkommenheiten verzeihen. Vielen Dank schonmal dafür.

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