Sonntag, 25. Juni 2017

Insekten als Erziehungshelfer

Unsere Kinder räumen einfach nicht auf! Also machen sie schon, aber es ist jedes Mal ein Kampf, sie bis dahin zu bringen.
Gut, das ist keine Seltenheit, es gibt reichlich leidgeplagte Eltern, die das bestätigen können.
Ich war früher auch nicht anders.

Prinzipiell kann ich gewisse Chaosecken ganz gut ausblenden. Mittlerweile war aber der Wäscheberg im Kinderzimmer derart angewachsen, dass er zusammen mit der aktuellen Hitzewelle zu einem recht unangenehmes Klima in der Schlafetage führte.

Kurz zur Erläuterung: auch unsere Kinder haben DEN STUHL. Das Möbel, das all jene Kleidungsstücke sammelt, die zu dreckig für den Schrank, aber zu sauber für die Wäsche sind.
Wir haben unsere Kinder früh dazu gebracht, ihre Kleidung selbst zusammenzusuchen und sich alleine anzuziehen - das kam beiden Parteien sehr entgegen.
Gleichzeitig sind sie aber auch dafür verantwortlich, die getragenen Klamotten nach Schrank, STUHL und Waschmaschine zu sortieren. Ich halte mich da völlig raus.

Wie gesagt, der Wäscheberg war immens gewachsen und überstieg die Kapazität des STUHLs bei weitem, während ich schon länger keine Kinderkleidung mehr in der Maschine hatte.

Wie beiläufig ließ ich beim Zubettbringen fallen, dass sich die Insekten bestimmt über die tollen Nestbauhöhlen freuten, die die Kinder ihnen zur Verfügung stellten, so muffig feucht und großzügig mit Essensresten gespickt - ein Paradies. Ich bemerkte an den Blicken der Zwillinge, dass sie noch überlegten, ob das mal wieder ironisch gemeint war. Zu welchem Schluss sie kamen, weiß ich nicht, da ich das Zimmer verließ.

Wie es der Zufall so wollte - wir hätten es selbst nicht besser planen können -, entdeckte Zwilling B am drauffolgenden Morgen einen Käfer im Wäscheberg.
Ohne uns abgesprochen zu haben, antwortete mein Mann auf die Frage, wo der Käfer herkomme, in gleicher Manier wie ich zuvor ...

... nun sind die Wäschekisten im Keller wieder voll und ich ziehe ernsthaft in Erwägung, nur so zur Sicherheit mal Erkundigungen einzuziehen, wo man hier Insekten als Lebendfutter kaufen kann. So ein paar Mehwürmer oder Heuschrecken machen sich sicher auch gut ...

Freitag, 23. Juni 2017

Perspektivwechsel

Wenn es draußen über 30° C ist und die Luftfeuchtigkeit bei 60% liegt, während drinnen alle Jalousien runtergelassen sind und die Atemluft immer stickiger wird, bekommt Wäsche sortieren im Keller einen ganz anderen Stellenwert.

Freitag, 16. Juni 2017

Simplizissimus

Als wir Kinder bekamen, waren wir uns schnell einig, dass wir Babysprache weitgehend vermeiden wollten. Wir versuchten unsere Sätze zwar in ihrer Komplexität zu reduzieren, verzichteten aber nicht auf die Verwendung von Fremdwörtern, wenn wir diese in unserem normalen Sprachgebrauch ebenfalls untergebracht hätten.

Im Großen und Ganzen ging das Konzept auf, unsere Kinder wurden bei den regulären Entwicklungsuntersuchungen in Bezug auf ihre Sprachentwicklung als ihrem Alter voraus eingestuft und für ihren großen Wortschatz gelobt.

Manchmal stellt man sich jedoch die Frage, ob man nicht doch besser Babysprache verwendet hätte, um sich selbst in seinen Fabulieranfällen etwas zu erden ...

Zwilling B sitzt über seinen Hausaufgaben und liest laut: "1 + 4 + 3 + 12 ..."
Der Göttergatte merkt an: "Ah, eine Serienaufgabe."
Durch den fragenden Blick seines Sohnes fühlt sich mein Mann genötigt, die Aussage zu erläutern.
"Ich meine eine Mehrfachaddition."

Zwilling B schüttelt den Kopf.
"Nein, da muss man einfach nur rechnen."

Weißte Bescheid, ne?



Montag, 12. Juni 2017

Es begab sich zu einer Zeit um Pfingsten, da machte sich eine Familie aus Südbaden auf den Weg nach NRW, um ihre Verwandtschaft zu besuchen.

Da die Mutter wusste, dass das tagelange Beisammensein mit Großeltern, Geschwistern, Schwägerinnen und Anhang etwas aufs Gemüt schlagen könnte, nahm sie in weiser Voraussicht ihre Overlock und ein Stückchen Stoff zum Abreagieren mit.

Nach einer einwöchigen Rundreise kehrte die Familie voll beladen mit Koffern, Besuchsgeschenken und alten Kinderspielsachen erschöpft in ihr trautes Heim zurück. Die Mutter machte sich ans Auspacken und Aufräumen ...

WO IST MEIN FUSSPEDAL!?!?!?!

Es begab sich zu einer Zeit nach Pfingsten, da wartete eine Mutter sehnsüchtig auf den Paketboten ...